Infos folgen in Kürze

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Hintergrund Infos und Klarstellungen ! 

Im Internet kursieren zur Lenco AG Burgdorf teilweise doch sehr abenteuerliche Behauptungen.

Dazu will ich hier einige  Richtigstellungen anfügen.

1. zur Firma David Bogen USA

Der 1889 in der Nähe von Kiev (damals Russland) geborene David Bogen entstammte einer eher wohlhabenden jüdischen Familie. Als zwanzig Jähriger wanderte er 1909 in die USA aus. Er reiste durchs Land und erledigte viele Jobs. Mit Fleiss, Willenskraft und viel Arbeit brachte er es zum Grosshändler von Haushaltgeräten und wurde Produzent und Distributor von Audio Musikanlagen, Telefon und Büroelektronik etc.

In Amerikanischen Berichten zur Fa. Bogen wird gerne mal auch etwas übertrieben. So wird in manchen Dokumentationen geschrieben dass David Bogen - um 1936 - die Lenco AG in Burgdorf besucht habe und erfreut war seinen Wunsch Plattenspieler gefunden zu haben. Dann mit finanzieller Unterstützung beigetragen habe dass die Lenco AG gegründet werden konnte. Das ist völliger Quatsch...

Die Lenco AG Burgdorf wurde 1946 gegründet... von drei Personen,  Fritz und Marie Laeng und ihrem Mitarbeiter Bruno Grütter. Der ausgebildete Feinmechaniker Bruno Grütter kam als Mitarbeiter 1933 in die Firma von Fritz Laeng. Er arbeitete vorgängig in der Uhrenfabrik Lanco in Langendorf bei Solothurn. 

2. Falsch ist ... dass Kontakte zu Lenco um 1936 stattgefunden haben sollen. Erste Kontakte gab es erst nach dem 2. Weltkrieg. Herr Bogen war frühestens um 1950/51 in Burgdorf zu Besuch. Dass Bogen seine erste Bestellung zum Teil im Voraus bezahlte - um die Lieferung zu beschleunigen kann man keineswegs als finanzielle Unterstützung werten. .. zu dieser Zeit war bei Lenco bereits die Produktion für den Schweizer Schallplatten Club exlibris voll im Gange... 

Bogen suchte nach einem stufenlos regulierbaren Plattenspieler inkl. speed 16 rpm. 

Sein Europa Agent Charlie Liebi fand ein solches Gerät bei Lenco in Burgdorf. ... das bereits 1949/50 verfügbare Mod. F50-8 MK-I hatte 3 Geschwindigkeiten, war stufenlos regulierbar.. 

in USA als BOGEN B50-8. Ein Nachfolgemodell F50-8 MK-III mit vier Geschwindigkeiten +16 rpm war bei Lenco noch in Konstruktion und ab 1955 Marktreif. Also  importierte Bogen das Modell F50-8 mit 3 Geschwindigkeiten.... Erste Inserate von BOGEN erschienen in den US Zeitungen 1951. ...und erst 1955 war sein 4-speed Wunschmodell F50-8 lieferbar.

 

Lenco und Bogen wurden Geschäftspartner. Bogen wurde Lenco Importeur und Distributor für Amerika. Dazu wurde in Amerika die Fa. Bogen-Presto gegründet. Bogen verwendete den Namen Lenco erstmals ab 1. Sept. 1953 in Zeitungs-Inseraten, musste seine Funktion als Importeur jedoch beim Handelsregister noch anmelden... das geschah im Februar 1954 und die von Bogen vertriebene Handels-Marke Lenco wurde für Amerika beim US Patentamt am 27. Sept. 1955 eingetragen.

Um die plötzlich zunehmende Auftragslage zu bewältigen waren grössere Räumlichkeiten erforderlich. Dass David Bogen und Charlie Liebi Anregungen gaben um bei der Burgdorfer Stadtverwaltung vorzusprechen ist - nicht belegt - aber sehr wohl möglich.

Aber es waren Marie und Fritz Laeng die sich in den Anfangsjahren bei den Behörden um mietbare Objekte bemühten.... was ihnen auch gelang.   

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2.  MIGROS und der Schweizer Fachhandel.

Lenco war nie eine Handelsmarke der MIGROS.

Das im Internet weit verbreitete Gerücht, Lenco sei in den 1980er Jahren nur noch eine Handelsmarke des Grossverteilers MIGROS Schweiz gewesen ist komplett falsch. 

 

1. niemals und erst nicht in den 1980er Jahren denn... die Fa. Lenco AG in der Schweiz

    existierte da gar nicht mehr. (Konkurs 1978/79) 

2. weil der Markenname Lenco bereits 1984 an die Fa. Horst Neugebauer in Lahr/DE

    veräussert war.   

3. Die MIGROS verkaufte als Generalvertrieb Lenco Geräte seit 1953 bis 1980

    über ihre Tochter Firma ExLibris. ( Buch und Schallplatten Club ExLibris Schweiz ) 

ExLibris ist seit 1972 und nach wie vor ein 100% Tochter-Unternehmen der MIGROS und der grösste Schweizer online-Versand Händler für Schallplatten, Videospiele, Bücher, DVD 

 

Richtig ist dass die Lenco Plattenspieler bis zum Ende der Firma Lenco in der Schweiz exklusiv über den Buch und Schallplatten Club ExLibris verkauft wurden, gemäss einem Vertrag den die Lenco-Gründer Marie und Fritz Laeng mit ExLibris abgeschlossen hatten 

Alle von exlibris verkauften Geräte liefen unter dem Label exlibris und exlibris KOMET. 

Ausserhalb der Schweiz 

wurden alle Lenco Plattenspieler ganz normal unter dem Markennahmen Lenco verkauft. 

 

Falsch ist ebenfalls folgende Behauptung ...die im Internet kursiert.

Die Rank Gruppe war nie Eigentümer von Lenco.  Die RANK Radio International - hatte nur das exklusive Lenco Vertriebsrecht für Deutschland und Nordeuropa. (RANK-Arena Vertriebsbüro Hamburg)

So hatte RANK-Arena auf dem preiswertesten Weg Zugang zu den Lenco Plattenspielern, weshalb man diese selbstverständlich in den frühen 1970er Jahren auch in die eigenen Musikanlagen einbaute. ( bis 1975 die Produktion RANK Arena in DK geschlossen wurde )

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3.  Lenco und der Schweizer Radio-TV Hifi Fachhandel 

Fachhändler verkauften die Lenco Player unter dem Namen APCO. Die Geräte wurden über den Grossimporteur und Fachhandels Lieferanten Apco AG Zürich an den Fachhandel geliefert. Lenco versah alle Plattenspieler mit dem Label Apco... die Elektronik verschiedener Geräte wurde von Apco selbst und teilweise bei der KOMET Radio AG produziert.    ( so wurde  der Lenco L75 zum Apco A75 usw.)

 

Falsch ist ebenfalls dass angeblich TESLA (CZ) für Lenco Burgdorf produzierte

Die LENCO AG in Burgdorf liess nie bei Tesla in CZ Republik produzieren. (hat nichts zu tun mit Tesla E-Autos)... alle Lenco Plattenspieler wurden in den eigenen Werken in der Schweiz und Italien produziert.  

Erst nach dem Konkurs der Lenco AG Burgdorf / Schweiz

erschienen zwischen 1984 und 1990 auf dem Markt Lenco Plattenspieler aus der Produktion der SEV Litovel CZ (ehemals Tesla). In Auftrag gegeben wurden diese Geräte vom neuen Besitzern  der Lenco Namensrechte (Horst Neugebauer in Lahr) und durch Lizenzvergabe. 

So die Mod. Lenco L800..=Tesla NC470..   Lenco L430.. / L450.. =Tesla NC450.. 

Lenco L435 =Tesla NC580/HC58.. -

(meist orig. Tesla Modelle mit geänderter Bezeichnung, wie sie auch an NAD und andere geliefert wurden) 

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Geschäftliche Beziehungen pflegte Lenco in Europa zur Rank Gruppe, zu Goldring und GARRARDdie verkauften als Distributoren in England LENCO Geräte. Im weiteren belieferte GOLDRING auch andere Hersteller wie LEAK, Dynatron, Hacker, Bush etc.

( die nach und nach von der RANK Gruppe übernommen wurden ).

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Lenco Austria

Ein langjähriger Geschäftspartner wund Lieferant von Elektronik Bauteilen waren die

HEA Werke in Wien.  HEA =  Houben Elektro Akustik

 

Lenco in Holland

Schon früh bestand auch eine Geschäftliche Partnerschaft mit der Firma NAHO B.V.

Die NAHO war Importeur und Distributor für die Niedelande.

 

In den USA war es vorwiegend die Fa. David Bogen in N.Y. und später Benjamin Electronics in N.J. ... und Apollo Electrics, die wurden durch Bogen beliefert. 

 

Lenco Austria

Ein langjähriger Geschäftspartner waren die HEA Werke in Wien.

HEA =  Houben Elektro Akustik

 

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