Anfang 1960 war ich Schüler als im Dorf ein alter Mann starb und meine Eltern seinem Sohn halfen das Haus zu räumen und  weil er das Gebäude verkaufen wollte musste alles weg.

 

Unter viel Unrat und Gerümpel war auch ein Amateurfunk Empfänger der mein Interesse weckte. Obwohl ich keine Ahnung hatte was das für ein Gerät war und was ich damit tun könnte nahm ich ihn mit.  

Zuhause habe ich das Gerät über ein Jahr in meinem Zimmer unbenutzt im Schrank verstaut. Im Winter 1962 habe ich den Empfänger zum ersten mal in Betrieb gesetzt. 

Alle Röhren leuchteten und das Gerät funktionierte einwandfrei. 

 

Ein freundlicher Nachbar und seine Frau wohnten wenige Häuser weiter. Sie hatten keine Kinder. Er war Elektro Ing. und Pilot bei der damaligen Swissair. Er erklärte mir dass dies ein Kurzwellen Amateurfunkempfänger war. Er zeigte mir auch wie man Langdraht Antennen und andere selber bauen kann. 

 

Also baute ich meine erste Antenne und wollte einfach mal hören was ich da interessantes empfangen würde. In den folgenden Jahren wurden meine Antennen immer genauer und ich ein begeisterter Kurzwellenhörer.

 

Aus aller Welt empfieng ich oft weit entfernte Radiostationen. Auch das abhören der Amateurfunkbänder war äusserst interessant..

Unser Haus stand am Rande vom Dorf auf einer Anhöhe. Meine Antennen ragten (ab1967) weit über alle anderen Dächer, mit 360° Rundsicht an einem 6m Mast. Unter Dach konnte ich den Antennenmast um 360° drehen.

 

Im Herbst 1965 hörte ich in meinem Empfänger eines Abends Männerstimmen in Deutsch und Schweizerdeutsch die sich unterhielten. Ich war im 11m Band gelandet. Es waren wohl die ersten CB Funker aus der Schweiz und Süddeutschland die sich regelmässig im 27 MHz Bereich trafen. 

Sehr gern hätte ich mich in ihre QSO's eingeschleust... aber ich konnte nur zuhören und lernen.  -  CB Funk war zu dieser Zeit weder bei uns noch in Deutschland ein Thema. 

 

Aber im Handel wurden CB Geräte - aus USA, England und Hong Kong bereits angeboten und einige Leute waren im Besitz solcher Funkgeräte. In englischen Fachmagazinen die ich jeweils von meinem Nachbarn bekam - wenn er sie gelesen hatte - gab es Berichte zum Thema CB Funk. Dass es bei uns auch schon einige Funker gab wusste ich nicht... bis zu diesem besagten Abend... und da wollte ich dabei sein.

 

Im Frühjahr 1966 hatte ich dann mein erstes TOKAI Funkgerät. Mein Nachbar der Pilot hat es aus England mitgebracht.

Von ihm habe ich auch während meiner Schulzeit viel zum Thema Elektronik gelernt. Er hat mich in vielem unterstützt. (meine Eltern waren von meinem neuen Hobby nicht begeistert ). So wurde mein Interesse an Elektronik und Radiobasteln zunehmend gefördert.

 

Meine bevorzugten mobilen QTH's in den 1970/80er Jahren

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Rundumsicht auf dem Ahorn 1100 m.ü.M.  bei Eriswil (Kanton Bern)


 

Meine QSL Karten für CB und HAM Radio in den 1970/80er Jahren

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Die QSL Karte wurde als Empfangs- oder Verbindungsbestätigung an entfernt empfangene Radio-Sender... oder bei Funkverkehr an die Gegenstation geschickt. In der Neuzeit werden - etwas weniger romantisch - oft auch digitale Karten verschickt .

QSL Karten hatte ich ab 1967, lange bevor es in der Schweiz ein CB Gesetz und Lizenzen gab. Rufname RADIO 69 + CORONADO. 

Meine QSL Karten habe ich immer selber entworfen. Sie mussten professionell aussehen. Gedruckt wurden sie vom Vater eines Schulfreundes, der hatte im Ort eine Druckerei.  Ab 1973 musste - nach PTT Gesetz - dem Rufnamen noch die Ziffer der zuständigen PTT Kreisdirektion angehängt werden, 64=Bern / 73=Olten usw.  ..also neu CORONADO 73 .

 

QSL Karten die ich erhalten habe  von den einst über 400 konnte ich nach dem Brand 2001 nur wenige retten. ...  klicke auf ein Bild

 

Mein Tokai 6-Kanal Handfunkgerät brachte an der externen 3-Element Richtantenne für den Anfang gute Ergebnisse.

Ab 1966 pflegte ich erste Verbindungen auf dem 11m Band.

Ab 1967 besass ich eine 23 Kanal Heimstation.

Ab 1968 kamen mit drehbarer 4E Richtantenne auf dem 10m Band erste QSO's mit der Ostküste der USA zustande usw.

 

1970/71 habe ich eine Amateurfunk Ausbildung via Fernlehr-Kurs in Deutschland absolviert. Die schriftliche Prüfung habe ich erfogreich bestanden. Leider hatte ich zu dieser Zeit familiären Stress was dazu führte dass ich den Termin für die mündliche/praktische Prüfung in Deutschland verpasste. So bekam ich natürlich kein Abschlussdiplom.

Nun wusste ich wie wo was aber offiziell durfte ich nicht. Also griff ich zu einer kleinen Schummelei... und habe mir ein nicht existierendes HB9 Rufzeichen zugelegt ( sorry OM's ) damit ich doch mindestens auf CQ Anrufe aus dem Ausland antworten konnte.

 

In den 1970er Jahren ergaben sich oft super Bedingungen bei denen auf dem 10m+11m Band schöne Kontakte nach Brasilien und an die Ostküste der USA zustande kamen. Diese QSO's liefen fast immer auf SSB. Eines war jedoch immer klar, ausser meinem falschen Rufzeichen waren für mich Anstand und korrektes Verhalten, saubere Technik und präzise Arbeitsweise oberstes Gebot. Da ich mich an alle Regeln des Amateurfunks gehalten und auch technisch nie jemanden gestört habe ist es mir gelungen nie aufzufallen. Eine tolle Zeit. 1984 beendete ich die Funkerei auf Amateur Bändern und 1994 auch den CB Funk. 

 

Als ambitionierter Elektroniktüftler baute man ( tat wahrscheinlich jeder mal ) auch ab und zu einen Sender und startet damit einige Versuche. Das waren nur kurze Tests die in den späten Abendstunden auf nicht besetzten UKW und Kurzwellen Frequenzen über den Äther gingen. Meist in Zusammenarbeit mit zwei bis drei CB Funk-Kollegen.

 

Jedoch niemals so wie die vielen echten Piratensender (keine CB..ler) die in der Schweiz bis 1983 tätig waren. Diese sendeten stundenlang und tagsüber auf UKW Frequenzen. Die PTT hatte alle Mühe diese aufzuspüren und einige wurden nie entdeckt.

 

Unklare und verwirrende Gesetze führten zum CB Chaos. 

Es war von Seiten der PTT aber auch ein langwieriges Hick Hack mit den CB Zulassungen. Offensichtlich war man sich in den zuständigen Etagen nie wirklich einig.

1973 wurde in der Schweiz CB Funk erlaubt... aber es war eine entsprechende Lizenz erforderlich inkl. Konzessionsgebür.  Dann ging es los... zum Start waren - welch Wunder 28 Kanäle bewilligt, aber nur AM und ...ooh jee,  nur 0.5 Watt Sendeleistung.

Plötzlich nur 12 Kanäle... kein halbes Jahr später wurde die Sendeleistung durch die PTT auf mikrige 100mW "Babyphon" Power heruntergesetzt.

Der Hauptgrund war ..weil sich viele "Funker" ohne jeden Anstand auf dem 11m Band wie die A.L. benahmen und absichtlich andere störten... führte das zum Chaos und hunderten Reklamationen.. und das reichte der PTT. ( war auch verständlich ) Dann waren zeitweise nur  Handfunkgeräte zugelassen, irgendwann wieder 22 Kanäle und 0.5 Watt ..dann mal 4 Watt und 22 Kanäle, keine externen Antennen... und erst keine mit Richtstrahlwirkung.

Mal nur AM, plötzlich auch SSB, und FM usw. Aber mit 100 Milliwatt hatte man ein Babyphon und keine Funkstation. 

Besonders ab 1974 war die Jagd auf CB Funker mit nicht PTT geprüften Geräten eröffnet.

Fehlbare waren zum Abschuss freigegeben, einige Herren im PTT Peilwagen und mancher der Polizisten erlabten sich an jedem "Funkverbrecher" den sie zur Strecke bringen konnten.

Mehrere neu gegründete CB Interessengemeinschaften versuchten bei der PTT Verwaltung vorzusprechen um die Situation zu verbessern. Doch es dauerte Jahre.

 

Das hatte zur Folge dass bald der Grossteil aller Funker/innen ein - für die PTT illegales - Gerät mit 40 oder 80 Kanälen/AM+SSB besass. Diese gab es als "Exportgeräte" in jedem CB Shop zu kaufen und oft noch preiswerter als die PTT genehmigten.  

das fiese war, nach Gesetz durfte man diese besitzen, kaufen und verkaufen... ABER nicht benutzen. HALLO ? 

CB Shops verkauften diese Geräte in Mengen... und wurden wegen diesem Gesetz nie angezeigt, nur ihre treuen Kunden die solche Geräte kauften... und natürlich auch in Betrieb setzten. ( wozu kauft man denn ein solches Gerät ? )  

Noch viel fieser war dass unsere Gesetze (mit Billigung der PTT) auch den Verkauf von CB Verstärkern erlaubte. (auch heute noch)

Das verleitete viele derjenigen Funker mit null Interesse an sauberem Verhalten dazu, so einen "Nachbrenner" zu benutzen. Auf Grund mangelnder Kenntnis der Materie glaubten sie Ihre Anlage würde dadurch besser. Aber das Gegenteil war (ist) der Fall. Die meisten dieser Verstärker sind billige Geräte mit Sende-Eigenschaft einer Giesskanne und das nicht selten mit 40-100 Watt oder mehr.  Zudem hatten von sauber abgestimmten Antennen die meisten CB Nutzer sowieso absolut keine Ahnung. Das führte unweigerlich zur Katastrophe. Störungen in Radio/TV Geräten (damals viele noch in Röhrentechnik) waren alltäglich.... und der Peilwagen der PTT im Dauereinsatz.

 

Zwei Fernmeldetechniker der PTT, die mit solchen CB Problemen zu tun hatten kannte ich persönlich. Nach ihren Aussagen waren bei der PTT Direktion nicht alle Herren glücklich darüber dass CB Funk überhaupt bei uns in der Schweiz offiziell bewilligt wurde. 

da fragt man sich:   wurden bestimmte Missstände bewusst gebilligt ?  

 

Meine rein persönliche Einschätzung auf Grund der erlebten Vorkommnisse war, und es sah von aussen wirklich so aus, dass die PTT absichtlich nicht alles genau geregelt hat. ?

 

Von Beginn an striktere Regeln für alle CB Funk beteiligten 

                               hätten viele Probleme vermieden.

1. Eine mündliche Prüfung zur CB Funktechnik allgemein wäre passend gewesen. 

    Die Zeit dazu hätte man gehabt... statt die fehlbaren tagelang zu verfolgen.

2. Von Beginn an nur PTT geprüfte Geräte mit  AM-FM-SSB

    inklusive 40 Kanäle und 4 Watt RF out. 

3. Bewilligung einer korrekt abgestimmten Aussenantenne  (mit Abnahme durch die PTT **)  

4. Ein striktes Verkaufsverbot für Zusatzverstärker und sogenannte "Exportgeräte".

Die PTT hatte das Monopol und die Macht das Gesetz anzupassen. ( so wie anderes auch ).

Das hätte zu einem sauberen Ablauf des kompletten CB Funkverkehrs mit erheblich weniger Problemen geführt.   -  ... seit 2013 gehts ja auch.

 

Auch als reiner Kurzwellenhörer, was ich schon Jahre vorher war 

benötigte man plötzlich von der PTT eine HE9 "Hörlizenz" ? Natürlich gegen Kohle... obwohl man bereits eine Radiokonzessionsgebühr bezahlte. Geldmacherei ?, denn mit Sendungen der ausländischen Kurzwellensendern und Amateurfunker hatte die PTT nichts zu tun. Dafür musste auch keine Infrastruktur gestellt oder in Stand gehalten werden. 

** jede Aussenantenne die man als HE9 Lizenz Inhaber zum Abhören der Kurzwellen-bänder installierte musste der PTT gemeldet werden. Nach Abnahme durch die PTT durfte sie benutzt werden. ( warum nicht bei CB Sendeantennen ? ) An meiner Anlage wurde nie etwas beanstandet.


Das ganze Theater hätte vermieden werden können...

denn seit 2013 geht's plötzlich  sogar ohne CB Lizenz. 

Es herrschen klare Vorgaben für CB Funker/innen.

- Seit 2013 ist nun nicht mal mehr eine CB Lizenz erforderlich 

- PTT zugelassene Geräte stehen zur Verfügung.   4Watt  AM/FM  - 12 Watt SSB

- Auch die Modulationsarten CW, RTTY, VARA, FT8 sind erlaubt.

- Aussenantennen mit Richtwirkung sind nun ebenfalls erlaubt.  ( hatte ich schon 1970 )


Ein einziges mal geriet ich 1981 per Zufall in eine Polizeikontrolle. Den beiden Herren in Uniform gefiel schon meine CB Antenne auf dem Kofferraum meines Chevy Caprice nicht. Doch dagegen war nix einzuwenden, auch nicht gegen das im Handschuhfach eingebaute PTT bewilligte Zodiac Gerät. - Habe aus Sicherheitsgründen nie ein Gerät unter dem Armaturenbrett montiert - Aber genau an dem Tag lag auf der Rückbank meines Wagens eine neue Lafayette in Originalverpackung... eben so ein "Exportgerät" welches ich an dem Tag verkaufen wollte.

Da passiert nix dachte ich, weil das Gerät weder angeschlossen noch in Betrieb war. Aber die beiden schnappten sich das Gerät und beschlagnahmten es. Als ich ihnen sagte dass ihr Vorgehen illegal sei wurden sie sehr ungehalten und drohten mir. Auf meine Anfrage nach einer Quittung sagten sie ich würde diese inkl. Busse von der PTT bekommen. Habe danach nie was weder von der Polizei noch von der PTT gehört.... somit war klar was da abging. 

Auf meine Nachfrage bei der zuständigen Abteilung der PTT wussten die von nichts. 

 

 

 

Hier eine kleine Skizze zu den Ausbreitungsbedingungen der Kurzwelle.

 

Bei funktechnisch optimalen Bedingungen in der Athmosphäre erreichte man auch im 11m Band Verbindungen über sehr weite Strecken.

Jedenfalls waren in den 1970er Jahren solche Bedingungen mehrfach vorhanden.

 

 

 

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      Die Karte rechts zeigt meine jemals 

      längsten auf dem 11m und 10m Band 

      erreichten Verbindungen.

 

      Die meisten QSO's auf SSB mit einer

      Heimstation für 10m und 11m Band

      und der Sommerkamp TS-788DX 

      Maximal Power Output 12-20 Watt

      oft aus mobil QTH 1000-1200m.ü.M.

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Geräte aus meiner ehemaligen Sammlung

die ich auch persönlich benutzt habe                    klicke auf ein Bild


 

Bilder von Geräten aus meiner ehemaligen Sammlung  

die alle 2001 durch Brandstiftung zerstört wurden            klicke auf ein Bild

 

im Aufbau, mehr Infos in Kürze

 


 

27 MHz Funk in den 1950er Jahren

da waren einige Kanäle im 11m Band auch den Modellbau Fernsteuerungen zugeteilt. Das brachte Risiken mit sich, denn bereits um 1958/60 waren bei uns und auch in Deutschland Funkgeräte im 27 MHz Bereich in Betrieb aber nur für Firmen, Behörden, Feuerwehr, Ambulanz etc. Man musste einen Bedarf nachweisen. Der Funkverkehr war jedoch mit dem Risiko verbunden von Modellbau Freunden gestört zu werden - andersrum konnte auch mal ein Modellflugzeug abstürzen wenn der fremde Sender zu nahe war.

Um an Funklizenzen zu kommen wurden plötzlich überall "Not-und Pannen-Hilfe-Clubs"  (mit Bedarfsnachweis) gegründet.  Jahre später bekamen Polizei, Ambulanz, Feuerwehr etc. neue weniger störungsanfälligere Frequenzen zugeteil. Somit war das 27 MHz Band auch bei uns in der Schweiz endlich frei fürs Volk.  Doch wie sich später erwies, hatten einige HERREN bei der PTT offensichtlich Mühe mit diesem Gedanken.


Die ehemalige Schweizer PTT.

Früher standen die Post und Kommunikationsdienste der Schweiz alle unter der "Oberhoheit" der PTT Generaldirektion mit Hauptsitz in Olten.

Schweizerische Post Telegraphen und Telephonverwaltung.

Die Schweiz war zusätzlich in verschiedene " Kreisdirektionen " eingeteilt.

Die Karte zeigt die PTT Kreisdirektionen.

Bei Vergabe der CB Lizenzen ab ...ca.1973 wurde jedem Rufnamen die Ziffer der jeweils zuständigen Kreisdirektion angehängt. So konnte man bei einer Funkverbindung gleich feststellen aus welcher Region die Gegenstation stammt.  Beispiel: Foxi hiess nun Foxi 65.

               ...oder ..Foxi 73,  Foxi 79 etc.

      zum vergrössern Karte anklicken


 

 

PTT Kuriosität 

aus dem Jahre 1923

     😳 😂


 

UKW Radio und TV Sender der Schweiz, Stand 1980   Karte anklicken



 

PTT Radio Empfangs-Konzession meiner Grosseltern 1947

Formular anklicken


 

 

Antragsformular für ein Post-Check-Konto  ( 1965/66 )