First Class Lenco L77 mit Tonarm P77 ( prod. 1965-1968 )
mit dem Chassis L70 und dem neu entwickelten, in jeder Lage perfekt ausbalancierten Studio Tonarm P77 schuf Lenco einen erstklassigen Plattenspieler
der damals nicht nur bei finanziell potenten Kunden Gefallen fand, sondern auch in mehrere Radio und Tonstudios Einzug hielt, wie zeitweise auch in den Abbey Road Studios in London, wo neben
vielen anderen berühmten Band's auch die Beatles viele ihrer Alben produzierten.
Lenco L70 mit Studio Tonarm Lenco P77 = L77
1965 eroberte LENCO mit dem neuen Tonarm P77 den internationalen Hifi Markt. Der neue sensationelle Studio Tonarm P77 in einer bis dahin nie erreichten Präzision wurde dem Weltmarkt präsentiert. Der Lenco L77 war (ist) die Luxus-Version des L70 mit dem neu entwickelten Tonarm Lenco P-77.
Der Tonarm P77 ist ein in jeder Lage ausbalanciertes Spitzenprodukt.
Für den Normalverbraucher war dieser hochpräzise Tonarm mit einem damals recht hohen Preis von DM 398.-- viel zu teuer. Der P77 wurde ab 1964 bis 1968 produziert, und 1965 erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. In dieser kurzen Produktionszeit wurden einige Exemplare des P77 auch an andere Plattenspieler Hersteller verkauft . Manchen dieser Produzenten diente der P77 wahrscheinlich nur als Studienobjekt. Wie viele Exemplare des P77 wirklich produziert wurden ist kaum bekannt. Auch ist kein Plattenspieler eines anderen Herstellers aufgetaucht mit genau diesem Lenco-Tonarm.
Herzlichen Dank an Beat Schwengeler für die Bilder
besuchen Sie seine Webseite ... www.tana-design.ch
Bereits bei der Präsentation des L77 war auch schon der nächste preiswertere Tonarm in der Entwicklungsphase, da man sich bei Lenco offensichtlich bewusst war dass mit dem aufwändig konstruierten P77 die breite Masse an Käufern nicht anzulocken war.
Lenco brauchte einen preiswerteren Tonarm. Das Chassis des L70 wurde leicht modifiziert und optisch verbessert. Daraus entstand der LENCO L75 der 1967 in den Handel kam.
Der L75 in seinen vielen Variationen war der grösste Verkaufserfolg der Firma Lenco.
Durch eine strikte Verkaufspolitik wurde der Preis für den L75 im Verhältnis zur Qualität sehr tief gehalten, was zusätzlich zum Erfolg dieses Plattenspielers beitrug.
Die Modelle L75 und L78 wurden zu Hunderttausenden in diversen Variationen gebaut und weltweit in 84 Länder an Vertriebsorganisationen und Hifi Geräte Hersteller geliefert.
swiss made classic Lenco
Der klassische Lenco Plattenspieler verfügt über einen "Lenco eigenen" Reibrad Antrieb. Der Drehmoment starke AC/Motor - 110-240V - hat eine konische präzise geschliffene und polierte Achse auf der ein mit Gummiring bezogenes Alu Rad ( bei den ersten Modellen ein Kunststoffrad) den Kontakt zur polierten Unterseite des Drehtellers herstellt und diesen mit konstanter Geschwindigkeit auf Trab hält.
Ein Hebel erlaubt das verschieben des Antriebsrades über die konische Achse wodurch die Geschwindigkeit auch während laufendem Betrieb jederzeit stufenlos von 16...78 rpm eingestellt werden kann. Für die Geschwindigkeiten 16 / 33 / 45 / 78 rpm. sind Fixraster vorhanden. Das erste Modell F50 hatte nur drei Geschwindigkeiten einstellbar. (ohne 16rpm)
Die Geschwindigkeit von 16 rpm benutzte man für die damals aktuellen Sprachschallplatten.
Bei den S+SE Modellen L75 S/SE / L78 S/SE - aus den 1970er Jahren - können ebenfalls nur noch drei Geschwindigkeiten fest eingestellt werden, oder stufenlos regelbar von 33-78 Die früheren Sprachplatten waren gegen Ende der 1970er Jahre nicht mehr aktuell und damit verschwand auch die 16er Geschwindigkeit am Plattenspieler.
Am Chassis des L75/L78 wurde dazu einfach der Schlitz für den Einstellhebel etwas kürzer gefräst. Die S+SE Modelle wurden im Lenco Werk in Osimo in Italien produziert.
Die Geburt der Lenco Reibrad Plattenspieler
Lenco produzierte seit der Gründung im Jahre 1946 allerlei Produkte im Kundenauftrag.
Lenco eigene Entwicklungen waren in dieser Zeit Elektromotoren für 78er Schellack Schallplatten... wobei etliche Komponenten wie Motoren, Tonarme etc. als Einzelteile verkauft wurden.
Komplette Plattenspieler Einbau Chassis folgten - wie im Kapitel 11 beschrieben.
1949 war der Lenco F50-8 das Erfolgsmodell mit 3 Geschwindigkeiten und dem von Lenco entwickelten Reibrad Antrieb der ersten Generation. ( erste Exemplare des F50 wurden bereits ab 1948 produziert )
Lenco F50-8 / 3-speed ( first Lenco 1948..1953 made in Switzerland )
Der F50-8 hat in seiner Urversion einen durchgehenden Arm aus Zink-Spritzguss, mono Keramik Tonkopf System mit 2 Saphir Nadeln die man durch drehen des Kopfes umschalten kann für 33-45 und 78rpm.
Tonköpfe mit Saphirnadel wurden millionenfach bis Ende der 1970er an preiswerten Plattenspielern bei allen Fabrikaten verwendet.
1953 kam der neue F50-8 als Nachfolger mit 4-speed
⬅︎ 3-speed ⬇︎ 4-speed
1959...1960
L59 MK-2
4 Geschwindigkeiten
16 / 33 / 45 / 78 rpm
Keramik System
Nadel: Saphir
Prod. in der Schweiz
Neupreis
CHF
Juni 2020... in Bearbeitung
Lenco B51 mit Reibrad Antrieb Neukonstruktion
überarbeitete Version des B50. Motor und Reibrad wurden in der Stabilität verbessert und neu positioniert. Der Bedienungshebel für die Geschwindigkeit ist immer noch rechts. Der B51 hatt noch den Arm vom B50 aber jetzt endlich einen brauchbaren Tonarm-Lift. Allerlei Modellvarianten waren im Angebot und da auch der B51 in alle Welt verkauft wurde gab es auch verschiedene Farbvarianten. Goldring hat diese Laufwerke "schweinebillig" bei Lenco gekauft. Um den Dreher möglichst noch preiswerter anbieten zu können bastelten sie einen eigenen billigeren Arm drauf, was den Dreher keineswegs verbesserte.
Lenco B52 MK-1 ...mit Arm-Bügel / ohne Anti Skating
Lenco B52 MK-2 ...neuer Tonarm-Lift / ohne Anti Skating
diese Modelle ab 1962 waren noch ohne Antiskating und ohne Tonarm Lift. Die erste Variante B52 MK-I hatte meist schwarz lackierte Gewichte und eine Plastic Head Shell. Der B52 wurde weltweit in unzähligen Versionen auch an HiFi Hersteller verkauft.
die Ur-Version des B 52 mit wurde unter anderem an Goldring in England geliefert.
Goldring baute ihren eigenen Billig-Tonarm dran und verkaufte den Dreher als Modell GL68.
Die Version MK-2 hat den verbesserten Tonarm-Lift aber Plastik Headshell.
Der letzte B52 MK-3 ist identisch mit Variante MK-2, nun mit Aluminium Head-Shell aber noch immer ohne Antiskating.
Lenco B55 ...( Weiterentwicklung des B52 neu mit Anti Skating )
Lenco B55
wurde gebaut
1968 - 1976
Endlich war beim neuen Modell ein
Anti-Skating Regler vorhanden.
Prod. in der Schweiz
Neupreis
CHF
Lenco L70 wurde gebaut ab 1958 bis 1967.
1. Variante MK-1 mit Plastik Headshell weiss /schwarz... MK-2 etc. mit Alu Headshell
Oft verkaufte Lenco an Hersteller von HiFi Anlagen nur die Laufwerke welche dann von den Kunden in ihre eigenen HiFi Geräte und Musikmöbel eingebaut wurden.
Eine für Goldring England gefertigte Variante wurde auf Kundenwunsch in einer "resonanztechnisch" eher ungünstigen Bakelit-Schale geliefert. (in UK verkauft als GL59)
Ab 1963 wurde der L70 auch mit Alu Headshell angeboten. Der einfache, aber sehr präzise Motor erzeugt zusammen mit dem ausgewuchteten 4 Kg. Alu-Teller einen dauerhaft stabilen Lauf. Der Tonarm des L70 ist optisch nicht "extrem schön" jedoch fein einzustellen was ebenfalls zu seiner Qualität beiträgt.
Lenco L75 ...( Weiterentwicklung des L70 mit neuem Arm )
Lenco Reibrad Plattenspieler / Idler Wheel Drive Record Player
Produktions Zeitraum
L70 1959 - 1967 ... B52 1962 - 1966 ... B55 1967 - 1972
L75 1967 - 1977 swiss made in Burgdorf...und Italia Logo made in switzerland
... bis 1982 im Werk Italia, als L76 + L75 S / SE ..Logo Lenco of Switzerlnd
L78 1974 - 1978
... bis 1982 im Werk Italia, als L78 S / SE ..Logo Lenco of Switzerland
Der Teller ohne Rillen stammt ursprünglich vom L70.
Der "neuere" Teller mit Rillen gehörte ab 1967 zum L75.
Viele Jahre wurden jedoch L75 und L78 Modelle sowohl mit dem Teller ohne und mit Rillen ausgeliefert.
Nach unbestätigten Aussagen hatten die Rillen einen Zusammenhang mit dem Gewicht und dem Auswuchten der Teller.
Wenige Teller wurden irgendwann kurzzeitig bei INCA produziert.
Zwei Basis Modelle
dominierten bei Lenco ab Ende der 1960er Jahre.
Der Lenco B52 mit dem klassischen Lenco Reibrad Antrieb, ohne Antiskating etc. Ein preiswerter Plattenspieler für wenig Geld ohne Schnick-Schnack.... und
der Lenco B55 als dessen Weiterentwicklung mit Antiskating Regler und Tonarm Lift. Er diente als Basis für viele Modelle der mittleren Preisklasse.
Der zweite war der Lenco L75.
Als eigenständig neu konstruiertes Modell wurde er ab 1967 angeboten und diente als Basis für unzählige weitere Varianten, wie auch für den späteren Lenco L78 mit all seinen Brüdern.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis war bei allen Lenco Plattenspielern sehr gut.
Lenco erfüllte soweit möglich immer alle Kundenwünsche.
Manche Importeure verkauften in den 1960/70er Jahren zeitweise das gleiche Lenco Gerät mehrfach mit neuer Bezeichnung als neues Modell. Es wurde meist nur die Optik und Modellbezeichnung etwas angepasst resp. verändert.
Einige bastelten an die Lenco Laufwerke eigene Billig Tonarme. Für den Markt in UK + USA wurde teilweise nur das Typenschild mit Bezeichnung ersetzt. Technisch waren alle gleich. Andersrum muss man sich auch fragen... warum sollte man was ändern ?
Auffälligster Unterschied war meist nur die Gummiauflage für den Drehteller.
Die mit fein gerippter Gummiauflage kamen "generell" aus Italien, die anderen aus Burgdorf.